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Buchhandlungen in Buenos Aires

  • Autorenbild: Delia
    Delia
  • 5. März 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Apr. 2022


Heute werde ich mich wieder einem kulturellen Thema widmen: den Buchhandlungen und der Literatur in Buenos Aires. Die Literatur, die ich erwähne, stammt natürlich nicht nur aus Buenos Aires, sondern ganz Argentinien. Jedoch kann ich nur für die Buchhandlungen der Hauptstadt sprechen, schliesslich wollen wir keine Generalisierungen 😉.


Zuunterst gibt es eine Bildergalerie!

Beginnen wir mit den Buchhandlungen. Die Buchläden, die ich bisher betreten habe – und ich betrete viele Buchläden – sind grundlegend anders als diejenigen, die ich aus der Schweiz kenne. Man könnte sagen, sie haben mehr «Buchgeschmack». Wenn man den Raum betritt, kommt einem ein Geruch von altem Papier entgegen. Das liegt womöglich daran, dass auch die Bücher eher alt sind. Damit will ich nicht sagen, dass man hier keine neuen Bücher finden kann. Aber ich finde es bemerkenswert, wie viele alt (erscheinende) Bücher ich vorfinde. Als ich genauer über dieses Phänomen nachgedacht habe, kam mir ein anderer Gedanke: die Bücher sind anders designt: Die Covers sind anders. Es sind keine Photoshop-Cover mit 5 Layers, sondern meistens schlichter und auf das Wichtige fokussiert. Das, was ich in der Schweiz mit «alt» oder «vor 1990» assoziiere (im Bezug auf Bücher, nicht Menschen).


Ein Beispiel:




Wenn ich also das Erscheinungsbild einer typischen argentinischen Buchhandlung in der Avenida Corrientes mit dem Bider & Tanner in Basel vergleiche, gibt das ein ganz anderer Eindruck.

Ebenso ist die Anordnung im typischen Buchladen anders. Die Buchhandlungen, die nicht zu einer Kette gehören (und daher grösser und ausgebauter sind), sind meiner Erfahrung nach schmal und lang, und haben Schäfte bis an die Decke voll mit Büchern. So richtig authentisch.



La Tercera


Solche Buchhandlungen findet man, wie soeben erwähnt, zum Beispiel in der Avenida Corrientes in Microcentro. Diese Zone ist jedoch nicht nur voll von Buchläden, sondern ebenso voll von Pizzarestaurants, Theater, Bars und Tanzlokalen. Inmitten dieser ganzen Ausgangszone findet man also kleine, süsse Buchhandlungen, die bis spät in die Nacht geöffnet haben.


Obelisco in der Avenida Corrientes und 9 de Julio


Nebst typischen Buchhandlungen gibt es eine andere Besonderheit, die mir aufgefallen ist: Es gibt enorm viele Buchmärkte. Gerade letztens war ich in einem gewöhnlichen Park, der teilweise von mehreren Ständen (vielleicht 10) bedeckt war, wo alte Bücher verkauft werden. Viele Parks und andere Begegnungszonen haben Buchmärkte, an denen man Bücher aller möglichen Genres kaufen kann. Seien es Kinderbücher, Klassiker, Fantasy, Schulbücher oder andere Lernbücher.


Fact: In Buenos Aires gibt es eine Buchhandlung pro etwa viertausend Menschen.



Librería in Bulnes 640


Nun habe ich auch Bücher gekauft, bekommen und gelesen. Zuerst einen Überblick von bekannten AutorInnen aus Argentinien:

  • Jorge Luis Borges

  • Julio Cortázar

  • Martín Caparrós

  • Roberto Arlt

  • Manuel Puig

  • Ricardo Piglia

  • Leopoldo Marechal

  • Elsa Osorio

  • Reina Roffé

  • Alejandra Pizarnik

  • Ernesto Sabato


Nun, das erste Buch, das ich von einem argentinischen Schriftsteller gelesen habe, war von Jorge Bucay «Déjame que te cuente». Als ich also das erste Mal nach Argentinien kam, habe ich allen erzählt, dass ich diesen Autor gelesen habe. Anders als erwartet war die Reaktion nicht Freude. Mehr als einmal hat jemand etwas gestockt und gesagt, dass ihm/ihr der Autor nicht gefiel. Offenbar ist die Vertretung der argentinischen Schriftsteller in der Schweiz nicht ganz repräsentativ zum Bekanntheitsgrad desselben in Argentinien. (Im Fall von Jorge Bucay muss man anmerken, dass ihm später Plagiat vorgeworfen wurde. Das wusste ich damals nicht.)


Nun bin ich keine Expertin für argentinische Literatur, dennoch werde ich euch kurz erzählen, was mein Eindruck ist. In den Büchern, die ich gelesen habe (und teils im Spanischstudium durchgenommen), viel mir auf, dass die AutorInnen gern Thematiken wie Nostalgie, (Erinnerungen aus der) Vergangenheit, doppelbödige Geschichten, und … politische Meinungen behandeln. Also meiner Meinung nach eher tiefgründigere Themen, die gut ausgearbeitete Protagonisten haben müssen. Und keine Angst: es gibt auch Übersetzungen ins Deutsche von den Büchern 😉.



EL ATENEO

Nun kann ich nicht einen Artikel über die Literatur von Argentinien schreiben, ohne meine Lieblingsbuchhandlung zu erwähnen: das Ateneo Grand Splendid. Das Ateneo war früher ein Theater. Und genauso sieht es auch aus: es hat alles beibehalten, die Bühne, die Verzierungen, den Eingang und die Stöcke. Ausserdem ist es riesig und hat so ziemlich jede Abteilung, die man sich vorstellen kann. Ich liebe es, im Ateneo zu spazieren zu gehen, selbst ohne etwas zu kaufen.


So, damit wäre ich wieder am Ende des Artikels angekommen. Schreibt doch in die Kommentare, welche argentinischen Autor:innen ihr kennt!

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Bis zum nächsten Mal!


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