Karibik: Salsa tanzen am Strand in Kolumbien
- Delia
- 14. Okt. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Okt. 2022
Eine weitere Destination meiner Karibik-Rundreise diesen Sommer war Kolumbien – genauer gesagt, die Karibikküste von Kolumbien. Das Land hat mit seinen 1.140.000 km2 Fläche viel zu bieten, und selbst an der karibischen Küste ändert sich das Panorama schnell. Zum Vergleich: Das ist dreimal so gross wie Deutschland … von der Schweiz gar nicht erst zu sprechen.

In Kolumbien bin ich also von Cartagena auf Barú gereist und von dort via Cartagena und Barranquilla auf Santa Marta und in den Parque Tayrona. Diese drei Orte unterscheiden sich nicht nur im Akzent voneinander: Cartagena ist eine farbenfrohe, historische Stadt am Meer. Als Hafenstadt kann man die im 16. Jahrhundert gegründete Altstadt nicht nur mit dem Flugzeug oder Bus erreichen, sondern auch mit dem Schiff. Barú ist eine an Cartagena grenzende Halbinsel ohne Infrastruktur, die per Bus (wackelig) oder Schiff (auch wackelig) oder Motorrad (schwankend) erreichbar ist. Die Halbinsel erfüllt die Kriterien eines Traumstrandes: Meer, Hitze, Sand, Palmen – und Piña Colada oder Coco Loco (s. Artikel über die Dominikanische Republik). Jedoch hat es, wie eben erwähnt, weder fliessendes Wasser noch Stromleitungen. Die Hostels, in denen man direkt am Strand übernachten kann, haben demnach Wassertanks und Batterien, die einen bei Bedarf mit Strom oder Wasser versorgen. Der Komfort auf der Insel kommt also von der Aussicht, der Umgebung und der guten Laune der Anwesenden.
Santa Marta auf der anderen Seite ist eine etwas grössere Stadt, fast viermal so gross wie Cartagena. Sie lebt von Musik, Salsa – und Menschen. Dort ist immer etwas los, sei es Party, kulturelle Anlässe oder einfach viel Verkehr. Nach der Insel Barú ist ein Besuch in Santa Marta ein starker Kontrast. Der Tayrona Park war ein schöner Abschluss nach dieser Kolumbienreise, ein riesiger Naturschutzpark an der Grenze zu Venezuela. Beim Wandern in der Karibik kommt man schnell ins Schwitzen - jedoch hat der Tayrona Park mehrere Strände, an denen man sich abkühlen kann. Eine perfekte Mischung! Übrigens: für süsse Meeresschildkrötenvideos müsst ihr bis zum Ende lesen ;).
Was mir jedoch an allen Orten in Kolumbien, die ich besucht habe, aufgefallen ist: mit Kolumbianer*innen kommt man sehr schnell ins Gespräch. Wie es auch meine Erfahrung in anderen Destinationen von Süd- und Mittelamerika ist, sind die Menschen offen und zugänglich – etwas, was ich vor allem zum Reisen sehr angenehm empfinde. Speziell am Strand und in Cartagena aber gibt es auch viele Strassenverkäufer*innen, die versuchen, dir alles mögliche zu verkaufen. Das Angebot geht von Schmuck über Kleider, Essen, Massagen oder sogar Taxi-Fahrten.
Jedoch war eine andere Art der Unterhaltung ebenfalls häufig bei uns: Da ich mit zwei Argentinierinnen unterwegs war und auch mein Spanisch argentinisiert klingt, wurden wir auf der Strasse alle paar Minuten gefragt, ob wir von Argentinien seien. Die Konversationen sahen also etwa so aus:
«Hallo, wollt ihr Schmuck kaufen?»
«Nein, danke.»
«Ah, Argentinierinnen!»
Es ist mir ein Rätsel, wie man «nein, danke» anders sagen kann als «nein, danke», und wie man anhand zweier Wörter eine Nationalität auslesen kann. Aber immerhin lagen sie zu etwa 70% richtig.
Wie auch in der Dominikanischen Republik und in Argentinien ist in Kolumbien die Musik sehr wichtig. Während in Argentinien unter anderem Tango und Rock sehr beliebt ist und in der Dom. Rep. Bachata und Merengue, ist in Kolumbien Salsa verbreitet. Am Strand, in der Bar, auf der Strasse – überall gibt es Salsa Musik. Auch gibt es verschiedene Stile von Salsa, die getanzt werden, die ich teilweise nicht gut kenne.
(Das ist kein Salsa)
Eine weitere Besonderheit von Kolumbien ist der Kaffee: Kaffee ist hier fast beliebter als in der Schweiz! Kolumbien produziert und exportiert eigenen Kaffee und trinkt diesen sehr stark. Seit 1723 werden in Kolumbien Arabica Kaffeebohnen angepflanzt!
Nicht nur der Kaffee hat hier eine andere Note – auch von den Früchten werden die ein oder anderen Touristen überrascht sein. Denn in Kolumbien ist es üblich, die Früchte zu salzen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Man isst Mango, Ananas oder Bananen grün – also fast schon unreif – und gesalzen. Beim ersten Bissen denkt man, es wurde aus Versehen mit Meerwasser gewaschen, aber wenn man sich daran gewöhnt, schmeckt es ganz gut!
Ansonsten ist das Essen ähnlich wie in anderen karibischen Ländern. Reis, Bohnen und Poulet gehört zum Alltag, es gibt jedoch auch mexikanische Einschläge und statt Empanadas verkaufen sie in Kolumbien Arepas. Das sind Teigtaschen aus Mais, die entweder frittiert oder im Ofen gemacht sind, gefüllt mit Käse und anderen Zutaten. Im Gegensatz zu den venezolanischen Arepas sind die kolumbianischen (in meiner Erfahrung) auf den Seiten geschlossen.
Zuletzt werde ich noch ein paar Worte zum Verkehr sagen. Wie ihr von meinem Blog bestimmt schon wisst, macht es mir Spass, den Verkehr in anderen Ländern zu beobachten. In Kolumbien scheint es andere Codes zu geben als in der Schweiz: Hupen heisst «Achtung, ich bremse nicht» statt «Achtung, du läufst bei rot über die Strasse». Ein Motorrad, das neben dir anhält, heisst nicht Gefahr (hoffentlich), sondern «brauchst du eine Fahrt?». Santa Marta bestand zur Hälfte aus Motorrädern und zur anderen Hälfte aus gelben Taxis – ich habe kaum ein gewöhnliches Auto gesehen.
Mit schnellem, vollem und chaotischem Verkehr ist es einfacher, sich als Motorrad durchzuschlängeln, als mit dem Auto im Stau zu stehen. Zum Reisen kann man sich also ein Auto-Taxi oder ein Moto-Taxi holen. Jedoch aufgepasst: Uber funktioniert in der Stadt nicht und hat auch in anderen Städten nicht viel Angebot.
Damit wäre ich am Ende des heutigen Blogs angelangt und ich hoffe, es hat euch gefallen. Kommentiert, ob ihr nun Mango mit Salz ausprobiert!
Bis zum nächsten Mal! Hier seht ihr noch das versprochene Meeresschildkrötenvideo. 😊
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