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Karibik: Faultiere und Giftschlangen in Costa Rica

  • Autorenbild: Delia
    Delia
  • 28. Nov. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Dez. 2022

Der letzte Ort meiner Karibikreise diesen Sommer war ebenso ein Abendteuer auf seine Weise. Costa Rica, zwischen Panamá und Nicaragua, ist ein kleines Land mit 51’180 km^2 Fläche – also kaum grösser als die Schweiz. Doch das Land besitzt die grösste Biodiversitätsdichte der Welt: Costa Rica beherbergt 4-6% aller Arten der Erde, d.h. mehr als 500'000 Arten! (Quelle: Ministerium für Umwelt und Energie, Costa Rica und Wikipedia)


Volcán El Arenal

Costa Rica (Deutsch: reiche Küste) ist nicht bekannt für seine Städte, jedoch umso bekannter für die Flora und Fauna. Daher war es ein angenehmer Abschluss, nebst Besichtigung von tollen Städten in Kolumbien und dem Leben in der dominikanischen Hauptstadt noch richtig in die Natur einzutauchen.


Leguan vor dem Naturschutzpark Manuel Antonio

In Costa Rica gibt es strenge Regeln, was den Handel mit Tieren angeht. Das hat mitunter dazu geführt, dass in den letzten Jahren die Artenvielfalt um einiges zunehmen konnte und viele bedrohte Arten wieder einen Lebensraum gefunden haben. Im Naturschutzpark Manuel Antonio, der Umgebung des – aktiven! – Vulkans el Arenal, dem Nebelwald in Monteverde und in einem der vielen Wildlife Animal Rescue Center in Alajuela konnte ich also so viele Tiere und beeindruckende Pflanzen sehen, wie ich sonst noch nie gesehen habe! Faultiere und Giftschlangen sind dabei nur der Anfang: wenn man genau schaut, kann man kleine Äffchen, Leguane, Kolibris, Tukane, Trogons, Spinnen, Pfauen, Eidechsen, Krebse, Caymane, Schmetterlinge, Hühner, Papageien und vieles mehr entdecken (Bildergalerie weiter unten!).

Nachts im Dschungel erwacht noch eine ganz andere Fauna zum Leben: im Fluss sieht man Krokodile und Salamander, am Ufer Frösche, an Land Waschbären, Schlangen, Hasen und mehr.


Nacht-Tour mit dem Boot durch den Dschungel

Dabei ist es eine Kunst für sich, die Tiere zu finden. Denn wie wir uns vorstellen können, wollen viele Tiere nicht gefunden werden und sind Meister darin, sich zu verstecken. Auch wenn man meinen könnte, eine Schlange oder ein Faultier sei einfach zu finden, lohnt es sich, eine*n Führer*in zu suchen, der*die sich besser auskennt.


White-Faced Äffchen in Manuel Antonio

Nicht nur Tiere sind schwer zu finden in Costa Rica. Auch Wegbeschreibungen lassen zu wünschen übrig. In Costa Rica gibt es kaum Strassennamen oder Hausnummern, viel mehr werden Orte nach deren Nähe zu einem anderen Ort beschrieben. Zum Beispiel: 200m von der Botschaft und 300m von der Kirche entfernt. Wenn man also nach dem Weg fragt, kriegt man etwa so eine Antwort: «lauf geradeaus bis zum Haus von Pablito, dann 100m nach rechts und bei der Kirche nach links. Dort, neben der grauen Katze, ist das Ziel». Nun, das Problem dabei ist, dass man Pablito nicht kennt, geschweige denn sein Haus, die Kirche seit 1820 nicht mehr steht und die Katze grad woanders sitzt.

Ich empfehle google maps.


Während Costa Rica von den Preisen her am nächsten an der Schweiz liegt (im Vergleich zu Argentinien, Kolumbien und Dom. Rep.), lässt das öffentliche Verkehrssystem etwas zu wünschen übrig. Die Busse kommen zu spät, an andere Orte oder in anderen Farben, als einem gesagt wurde. Auch dafür ist es empfehlenswert, genug Zeit für die Reise einzuplanen. Ein eigenes Auto zu mieten klingt zwar verlockend, würde ich aber nur sehr erfahrenen Lenker*innen anraten. Zwar fahren die Menschen in Costa Rica um einiges langsamer als in Kolumbien, Argentinien und Dom. Rep. zusammen, aber die Strassen sind nicht immer sehr touristenfreundlich. Vor allem bei Besuchen von Regenwäldern, Nebelwäldern, Naturpärken oder Vulkanen ist die Route je nach dem sehr steil, nass, neblig oder sonst unangenehm.


Nebelwald in Monteverde (40m höhe Bäume!)

Die Leute hingegen sind sehr nett. Sie sind sympathisch, offen Touristen gegenüber und erklären dir gerne mehr über ihr Land, sei es auf Englisch oder auf Spanisch.

Von den karibischen Ländern, die ich bisher kenne, haben mich die Costa-Ricaner*innen am ehesten an Argentinierinnen erinnert. Nicht nur von der Art her, sondern auch in der Sprache gab es viele Ähnlichkeiten! Interessanterweise benutzen die Menschen in Costa Rica manchmal das «vos» von Argentinien, sowie auch die Form des «voseos» - aber nicht unbedingt zusammen (siehe meinen Artikel über Unterhaltungen in Argentinien)! Wenn man jedoch fragt, woher das kommt, kann das niemand so wirklich erklären (ich lasse mich gerne in den Kommentaren belehren). Jedoch reden die Menschen in Costa Rica etwas schneller als Argentinier*innen, und sagen teilweise das «R» auf Englisch statt gerollt. Alles in allem tönt es also, als seien US-Amerikaner nach Argentinien, haben dort Spanisch gelernt, und sind anschliessend in die Karibik ausgewandert.


Karibische Noten jedoch sieht man im Kaffee-Konsum, der Küche und den Früchten. Kaffee ist sehr wichtig in Costa Rica und wie in Kolumbien haben sie ihr Ritual zum Kaffee kochen: Dabei macht man eine Art Filter-Kaffee, jedoch benutzt man einen Stofffilter. Durch die Nähe der Vulkane ist der Costa-Ricanische Kaffee etwas bitterer als was wir uns gewohnt sind, daher eignet sich diese Zubereitungsart besonders.


Kaffeeplantage, verschieden geröstete und prozessierte Kaffeebohnen.


Tropische Früchte (bzw. Pflanzen) hat Costa Rica ebenso einige zu bieten:

- Cas (Guave, schmeckt wie eine süsse Zitrone)

- Guanábana (Stachelannone)

- Kokosnuss

- Mamón Chino (Rambutan, sieht aus wie eine riesige, behaarte Erdbeere)

- Sapote

- Papaya

- Jocote (Rote Mombinpflaume)

- Tamarindo (eine Art Sauerdattel)

Für eine authentische Erfahrung in Costa Rica gehört also auch dazu, zu lernen, wie man eine Kokos trinkt, öffnet und isst. In einem Restaurant wird man als erstes gefragt, ob man jugo de cas, guanábana, ananá (Ananas), tamarindo oder vanilla (Vanille) möchte – von Wasser keine Rede, obwohl man im Übrigen das Leitungswasser problemlos trinken kann.

Costa Rica ist nicht nur in Lateinamerika berühmt, sondern auch ein beliebtes Reiseziel für US-Amerikaner*innen und Schweizer*innen, Deutsche und Holländer*innen (meiner Erfahrung nach). Damit lässt sich erklären, dass ich in dem Land vergleichsweise wenig Spanisch gesprochen habe während meiner Reise in der Karibik. Denn die Costa-Ricaner*innen können meistens auch gut englisch und vieles ist auf englischen Tourismus ausgelegt. Daher würde ich es als Einstiegsland einer Reise in Lateinamerika sehr empfehlen.


Nun eine Aufgabe für euch: findet die Giftschlange, den Krebs und einige Eidechsen in der Bildergallerie!


Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen und freue mich über eure Interaktionen.

Bis zum nächsten Mal!


Hier zwei Videos und die Bildergalerie:

Video von einem Faultier in Echttempo!


Video von Kolibris



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